An der Fussball-WM der Männer pfiff erstmals eine Frau. Und die Reaktionen darauf lassen Zweifel aufkommen, ob unsere Kinder tatsächlich gleichberechtigter aufwachsen.
«Nicht pfeifen. Mädchen pfeifen nicht.» Ich muss etwa sechs Jahre alt gewesen sein und sammelte gerade fröhlich pfeifend Kastanien in meinen Rucksack, als ich das zum ersten Mal hörte. Ich schaltete auf stumm, doch in meinem Kopf brodelte es: Warum in aller Welt sollten Mädchen denn nicht pfeifen? Schon bald sollte ich lernen: Pfeifen ist unweiblich. Genauso wie wütend werden, breitbeinig sitzen, «wild» sein. Die althergebrachte Message: Bloss keinen Raum einnehmen.
Heute pfeift an einer mehr als fragwürdigen Fussball-WM der Männer erstmals eine Frau ein Spiel, und alle applaudieren. So erfreulich dieser Meilenstein auch ist, zeigen doch die Reaktionen darauf, dass längst nicht normal ist, was längst normal sein sollte. Und ich frage mich: Wie sieht eigentlich die Normalität unserer Töchter aus? Wachsen sie heute gleichberechtigter auf, als das noch vor dreissig Jahren der Fall war?
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