Gender-Marketing drängt Kinder in Rollenklischees. Und wirft die Frage auf, warum vermeintlich Weibliches in der Spielwelt der Jungs so irritierend wirkt.
Neulich im Zug. Mir gegenüber sass ein Junge mit seiner Mutter. In der Hand hielt er eine blaue Spielzeugschachtel, so blau, wie sie blauer nicht hätte sein können. Mit zusammengekniffenen Augen musterte er die Verpackung. Irgendetwas schien ihn zu irritieren. «Du, Mama, das ist aber schon für Jungs?», murmelte er. Da bemerkte ich, was ihn verunsicherte. Inmitten all des Blaus prangte ein pinkes Etwas. Ganz winzig klein. Ich glaube, es war nur eine Radkappe, aber leuchtend pink war sie allemal. Was seine Mutter antwortete, habe ich nicht gehört. Aber die Sache stimmte mich nachdenklich.
Pink und blau, Puppen und Autos… Ist das einfach so? Es gibt tatsächlich Studien, die aufzeigen, dass Mädchen und Jungen unterschiedliche, teils sogar angeborene Spielbedürfnisse haben, nach denen Jungs eher auf Fahrzeuge und Mädchen eher auf Puppen stehen. Allerdings sollen die Unterschiede minimal sein und längst nicht immer zutreffen.
In Rollenklischees gedrängt
Das allgegenwärtige Gender-Marketing aber, allen voran die Spielzeugindustrie, verstärkt jegliche minimalen Unterschiede seit Jahrzehnten ins Unermessliche (…) Damit wird ein derartiger Keil zwischen die Kinder getrieben, dass man meinen könnte, sie lebten in zwei völlig unterschiedlichen Welten. Kinder werden damit aber nicht nur in Rollenklischees gedrängt, ihnen bleiben so auch Spiel- und damit Lernmöglichkeiten verwehrt.
Jedenfalls scheint es innerhalb dieser Kluft eine Asymmetrie zu geben, die sich kaum leugnen lässt. Denn meist wird es ja als keine grosse Sache betrachtet und sogar positiv bewertet, wenn ein Mädchen gerne Lego Technik baut. Umgekehrt sorgt ein Junge, der mit Einhörnern spielt oder pinke Tüllröcke mag, nach wie vor für Unbehagen…
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